Molekülstrukturen von CBG und CBD nebeneinander im wissenschaftlichen Vergleich
Vergleich

CBG vs CBD: Unterschiede, Wirkung und Anwendung im Vergleich

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8 Min. Lesezeit
CBG und CBD im direkten Vergleich: Erfahren Sie die wichtigsten Unterschiede in Wirkung, Anwendung und Legalität der beiden nicht-psychoaktiven Cannabinoide.

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Was sind CBG und CBD?

Cannabigerol (CBG) und Cannabidiol (CBD) gehören zu den bekanntesten nicht-psychoaktiven Cannabinoiden aus der Hanfpflanze. Beide haben in den letzten Jahren massiv an Aufmerksamkeit gewonnen – doch welches Cannabinoid ist für welche Anwendung geeignet?

CBD ist das bekannteste legale Cannabinoid und wird seit Jahren intensiv erforscht. Es wirkt entspannend, entzündungshemmend und angstlösend, ohne einen Rauschzustand zu erzeugen. CBD ist in zahlreichen Produktformen verfügbar und gilt als gut verträglich.

CBG wird oft als das “Mutter-Cannabinoid” bezeichnet, da es die Vorstufe für die meisten anderen Cannabinoide darstellt. In der Hanfpflanze kommt es nur in geringen Mengen vor, was CBG-Produkte tendenziell teurer macht. CBG wirkt direkter auf Cannabinoid-Rezeptoren und hat ein eigenes, faszinierendes Wirkprofil.

In diesem Ratgeber vergleichen wir CBG und CBD wissenschaftlich fundiert und helfen Ihnen, das richtige Cannabinoid für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Chemische Unterschiede: Molekülstruktur und Biosynthese

Die biochemische Basis

Beide Cannabinoide stammen aus derselben Vorstufe – der Cannabigerolsäure (CBGa). Während der Reifung der Hanfpflanze wird CBGa durch Enzyme in verschiedene Cannabinoid-Säuren umgewandelt:

  • CBGa zu CBG: Durch Decarboxylierung (Erhitzen oder Zeit)
  • CBGa zu CBDa: Durch das Enzym CBDA-Synthase, dann zu CBD durch Decarboxylierung

Molekülstruktur im Vergleich:

  • CBG (C21H32O2): Hat eine leicht unterschiedliche Ringstruktur als CBD
  • CBD (C21H30O2): Verfügt über zwei zusätzliche Doppelbindungen im Molekül

Diese strukturellen Unterschiede führen zu unterschiedlichen Wechselwirkungen mit dem Endocannabinoid-System.

Warum ist CBG so selten?

In einer ausgereiften Hanfpflanze macht CBG oft weniger als 1 Prozent aus, weil das meiste CBGa bereits in andere Cannabinoide umgewandelt wurde. CBD hingegen kann bis zu 20 Prozent oder mehr ausmachen. Deshalb:

  • CBG-Extraktion erfordert Ernte zum optimalen Zeitpunkt (früher in der Blütephase)
  • CBG-Produkte sind teurer in der Herstellung
  • Spezielle CBG-reiche Hanfsorten werden gezüchtet

Wirkungsweise: Wie CBG und CBD im Körper wirken

CBD: Der indirekte Modulator

CBD wirkt primär über indirekte Mechanismen:

  • Keine direkte Bindung an CB1- und CB2-Rezeptoren
  • Hemmt den Abbau von Anandamid (körpereigenes Cannabinoid)
  • Beeinflusst Serotonin-Rezeptoren (5-HT1A)
  • Wirkt auf TRPV1-Rezeptoren (Schmerzwahrnehmung)
  • Moduliert Adenosin-Signalwege (Entzündungsregulation)

Resultat: Sanfte, ausgewogene Wirkung ohne direkte psychoaktive Effekte

CBG: Der direkte Agonist

CBG bindet direkt an Cannabinoid-Rezeptoren:

  • Partieller Agonist an CB1- und CB2-Rezeptoren
  • Höhere Affinität zu beiden Rezeptortypen als CBD
  • Aktiviert Alpha-2-Adrenozeptoren
  • Hemmt GABA-Aufnahme (wie einige Muskelrelaxantien)
  • Blockiert 5-HT1A-Rezeptoren (gegenteilig zu CBD)

Resultat: Direktere, fokussiertere Wirkung mit potenziell stimulierendem Effekt

Eine umfassende Erklärung der Wirkungsweisen aller Cannabinoide finden Sie in unserem Cannabinoid-Ratgeber.

Der Entourage-Effekt

Beide Cannabinoide wirken synergistisch:

  • CBD verstärkt die beruhigende Komponente
  • CBG bringt fokussierende Klarheit
  • Kombination kann ausgewogener sein als Einzelsubstanzen
  • Zusammen mit Terpenen entsteht der volle Entourage-Effekt

Wirkungsvergleich: Anwendungsbereiche und Effekte

Energielevel und Stimmung

CBD:

  • Entspannend ohne Sedierung
  • Angstlösend und stimmungsaufhellend
  • Fördert innere Ruhe
  • Ideal für abends oder bei Stress

CBG:

  • Fokussierend und anregend
  • Kann Konzentration verbessern
  • Wirkt weniger sedierend
  • Besser für tagsüber geeignet

Schmerzlinderung und Entzündungen

CBD:

  • Breite entzündungshemmende Wirkung
  • Gut erforscht bei chronischen Schmerzen
  • Wirkt über verschiedene Mechanismen
  • Besonders effektiv bei neuropathischen Schmerzen

CBG:

  • Starke entzündungshemmende Eigenschaften
  • Möglicherweise effektiver bei Darmerkrankungen
  • Direkte Wirkung auf Schmerzrezeptoren
  • Weniger Forschung, aber vielversprechende Ansätze

Schlaf und Entspannung

CBD:

  • Fördert Einschlafen durch Angstreduktion
  • Verbessert Schlafqualität
  • Keine direkte sedierende Wirkung
  • Gut untersucht für Schlafstörungen

CBG:

  • Eher anregend, nicht ideal für Schlaf
  • Kann bei zu später Einnahme wach halten
  • Besser morgens oder tagsüber
  • Kombination mit CBD oder CBN für Schlaf empfohlen

Appetit und Verdauung

CBD:

  • Appetitregulierend (nicht steigernd)
  • Beruhigend für den Verdauungstrakt
  • Hilfreich bei Übelkeit
  • Entzündungshemmend bei Darmproblemen

CBG:

  • Möglicherweise appetitanregend
  • Starke Wirkung bei entzündlichen Darmerkrankungen
  • Antimikrobielle Eigenschaften im Verdauungstrakt
  • Reguliert Darmmotilität

Dosierung: Wie viel CBG oder CBD brauchen Sie?

CBD-Dosierung

Anfängerdosis:

  • 10-20 mg pro Tag
  • Aufgeteilt auf 1-2 Einnahmen
  • Langsam über 1-2 Wochen steigern

Standarddosis:

  • 20-40 mg pro Tag
  • Bei chronischen Beschwerden auch höher
  • Individuell sehr unterschiedlich

Hochdosis:

  • 50-100 mg oder mehr
  • Für spezifische therapeutische Zwecke
  • Unter ärztlicher Aufsicht empfohlen

CBG-Dosierung

Anfängerdosis:

  • 5-10 mg pro Tag
  • Morgens oder mittags einnehmen
  • Reaktion beobachten

Standarddosis:

  • 10-25 mg pro Tag
  • CBG wirkt potenter als CBD
  • Vorsichtig dosieren

Hochdosis:

  • 30-50 mg pro Tag
  • Nur nach Erfahrung mit niedrigeren Dosen
  • Nebenwirkungen beachten

CBG und CBD kombinieren

Viele Anwender profitieren von der Kombination:

  • Morgens: 10 mg CBG + 10 mg CBD für Fokus und Ausgeglichenheit
  • Mittags: 5 mg CBG bei Bedarf für Energie
  • Abends: 20-30 mg CBD für Entspannung

Tipp: Starten Sie mit niedrigen Dosen beider Cannabinoide und erhöhen Sie schrittweise.

Verfügbarkeit und Produktformen

CBD-Produkte (weit verbreitet)

  • CBD-Öle: 5-40 Prozent Konzentration
  • CBD-Kapseln: Einfache Dosierung
  • CBD-E-Liquids: Schnelle Wirkung
  • CBD-Blüten: Natürlicher Entourage-Effekt
  • CBD-Kosmetik: Lokale Anwendung

Preis: 20-60 Euro für hochwertiges 10ml CBD-Öl (10 Prozent)

CBG-Produkte (seltener, teurer)

  • CBG-Öle: 5-15 Prozent Konzentration
  • CBG-Kapseln: Standardisierte Dosis
  • CBG-Isolat: Pulverform, hochkonzentriert
  • CBG-Blüten: Sehr selten und teuer
  • CBG/CBD-Mischungen: Beliebte Kombination

Preis: 40-80 Euro für hochwertiges 10ml CBG-Öl (10 Prozent)

Warum ist CBG teurer?

  1. Geringer Gehalt in der Hanfpflanze (weniger als 1 Prozent)
  2. Frühe Ernte erforderlich (höherer Aufwand)
  3. Spezielle Sorten mit höherem CBG-Gehalt werden gezüchtet
  4. Aufwendigere Extraktion für ausreichende Konzentration

Legalität: Sind CBG und CBD in Deutschland erlaubt?

Beide Cannabinoide sind in Deutschland vollständig legal:

Rechtliche Voraussetzungen

  • EU-zertifizierter Nutzhanf als Ausgangsprodukt
  • THC-Gehalt unter 0,2 Prozent im Endprodukt
  • Keine medizinischen Heilversprechen in der Werbung
  • Nicht als Arzneimittel zugelassen (außer Epidyolex für CBD)

Sicherheit im Alltag

  • Kein Rauschzustand: Beide Cannabinoide sind nicht-psychoaktiv
  • Autofahren: Grundsätzlich erlaubt, aber Vorsicht bei Müdigkeit
  • Arbeitsplatz: Legal, aber mögliche Müdigkeit beachten
  • Drogentests: Weder CBD noch CBG werden standardmäßig getestet

Achtung: Bei sehr hohen CBD-Dosen oder minderwertigen Produkten kann theoretisch THC nachweisbar sein.

Nebenwirkungen und Sicherheit

CBD-Nebenwirkungen (selten)

  • Mundtrockenheit
  • Leichte Müdigkeit
  • Durchfall (bei sehr hohen Dosen)
  • Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten (z.B. Blutverdünner)

CBG-Nebenwirkungen (weniger erforscht)

  • Mundtrockenheit
  • Schwindel (bei zu hoher Dosis)
  • Kopfschmerzen (selten)
  • Unruhe (bei empfindlichen Personen)

Sicherheitshinweise

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Beide Cannabinoide meiden
  • Medikamenteneinnahme: Rücksprache mit Arzt
  • Lebererkrankungen: Vorsicht, besonders bei CBD
  • Beginnen Sie niedrig: Individuelle Reaktion testen

Beide Cannabinoide gelten als sicher und gut verträglich bei sachgemäßer Anwendung.

Welches Cannabinoid ist das richtige für Sie?

Wählen Sie CBD, wenn Sie:

  • Entspannung und Stressabbau suchen
  • Schlafprobleme haben
  • Angst oder innere Unruhe reduzieren möchten
  • Chronische Schmerzen lindern wollen
  • Abends oder nachts Unterstützung brauchen
  • Ein gut erforschtes Cannabinoid bevorzugen

Wählen Sie CBG, wenn Sie:

  • Fokus und Konzentration verbessern wollen
  • Energie ohne Koffein suchen
  • Tagsüber Unterstützung brauchen
  • Entzündliche Darmerkrankungen haben
  • Neues ausprobieren möchten
  • Direktere Wirkung bevorzugen

Kombinieren Sie beide, wenn Sie:

  • Ausgewogene Effekte wünschen
  • Den Entourage-Effekt maximieren wollen
  • Tag und Nacht unterschiedliche Bedürfnisse haben
  • Flexibilität in der Dosierung schätzen

Kaufberatung: Worauf Sie achten sollten

Qualitätsmerkmale für CBD und CBG

  1. Laboranalysen: COA (Certificate of Analysis) vom Hersteller
  2. Bio-Anbau: Pestizidfreier Nutzhanf aus der EU
  3. Vollspektrum oder Isolat: Entourage-Effekt vs. reine Substanz
  4. Transparente Herstellung: Extraktionsmethode (CO2 bevorzugt)
  5. Kundenrezensionen: Erfahrungen anderer Nutzer

Seriöse Bezugsquellen

  • Spezialisierte Online-Shops mit Laboranalysen
  • Apotheken (teurer, aber sicher)
  • Reformhäuser und Bioläden
  • Direkt vom Hersteller

Warnung: Meiden Sie Produkte ohne Analysezertifikate oder mit unrealistischen Heilversprechen.

Wissenschaftliche Forschung und Zukunftsausblick

Aktueller Forschungsstand

CBD: Über 1500 veröffentlichte Studien

  • Gut untersucht für Epilepsie, Angst, Schmerzen
  • Zugelassenes Medikament (Epidyolex) in der EU
  • Viele laufende klinische Studien

CBG: Weniger als 100 Studien, aber wachsendes Interesse

  • Vielversprechende präklinische Ergebnisse
  • Potenzial bei Darmerkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen
  • Mehr Forschung dringend benötigt

Zukunftsperspektiven

Die Forschung zu CBG nimmt rasant zu. Mögliche zukünftige Anwendungen:

  • Glaukom-Behandlung: CBG senkt Augeninnendruck effektiver als CBD
  • Antibakterielle Wirkung: CBG zeigt Aktivität gegen resistente Bakterien
  • Neuroprotektive Eigenschaften: Potenzial bei Parkinson und Alzheimer
  • Blasenfunktionsstörungen: CBG beeinflusst Blasenkontraktion

CBG könnte in den nächsten Jahren ähnlich populär werden wie CBD es heute ist.

Fazit: CBG und CBD im Vergleich

CBG und CBD sind beide wertvolle, legale Cannabinoide mit unterschiedlichen Stärken:

CBD ist die etablierte, gut erforschte Wahl für Entspannung, Schlaf und allgemeines Wohlbefinden. Es wirkt sanft, indirekt und ist in vielen Produktformen verfügbar.

CBG ist das vielversprechende Mutter-Cannabinoid mit direkterer Wirkung, ideal für Fokus, Energie und spezifische Anwendungen. Es ist teurer und weniger erforscht, aber mit großem Potenzial.

Die Kombination beider Cannabinoide nutzt den Entourage-Effekt und kann ausgewogener wirken als die Einzelsubstanzen.

Unsere Empfehlung: Beginnen Sie mit CBD, wenn Sie neu in der Welt der Cannabinoide sind. Experimentieren Sie mit CBG, sobald Sie Erfahrung gesammelt haben. Die Kombination beider kann optimal sein.

Wie bei allen Cannabinoiden gilt: Starten Sie mit niedrigen Dosen, beobachten Sie Ihre Reaktion und passen Sie die Dosierung individuell an. Bei Unsicherheiten oder Vorerkrankungen konsultieren Sie einen Arzt oder Apotheker.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Macht CBG high wie THC? Nein, CBG ist nicht-psychoaktiv und macht nicht high. Es wirkt fokussierend und klar, ohne Rauschzustände zu erzeugen.

Kann ich CBG und CBD zusammen mit Kaffee einnehmen? Ja, das ist unbedenklich. Die Kombination kann sogar synergistisch wirken – CBD mildert die Nervosität von Kaffee, CBG verstärkt den Fokus.

Wie lange dauert es, bis CBG oder CBD wirken? Bei sublingualer Einnahme (unter die Zunge): 15-45 Minuten. Bei Kapseln: 1-2 Stunden. Bei Inhalation: 5-15 Minuten.

Welches Cannabinoid ist besser bei Migräne? Beide können helfen, aber CBD ist besser erforscht. Viele Anwender berichten von Erfolgen mit CBD-Öl bei Migräne. CBG könnte vorbeugend wirken.

Gibt es CBG-Blüten zu kaufen? Ja, aber sie sind sehr selten und teuer (oft 15-25 Euro pro Gramm). CBG-Öle sind die praktischere und günstigere Alternative.

Kann ich von CBG oder CBD abhängig werden? Nein, beide Cannabinoide haben kein Suchtpotenzial. Es entstehen keine körperliche Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen.

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